Unser Wissen teilen wir gerne mit euch.
Vom Samen oder Steckling bis zur Blüte und darüber hinaus soll die „Grow Section“ euch Wissen und Einblicke in die Hanfkultur vermitteln. Eines vorweg: „Growing is situational“ das heißt, wir gehen unterschiedlich mit Pflanzen um was hier gut geht muss woanders nicht genau so funktionieren. Wir stellen euch Basics und Tipps auch für ambitionierte Gärtner bereit, ohne Anspruch auf vollkommenen Wahrheitsgehalt (auch wissenschaftliche Erkenntnisse ändern sich laufend) oder in Stein gemeißelte „Gesetze“. Im Umgang mit Pflanzen ist immer der Einsatz unserer Sinne angebracht. Beobachten und lernen bringt dich hier weiter.
Der Umgang mit Pflanzen, auch wenn man es selber kaum glaubt, haben wir seid unserer frühesten Kinderbeinen unserer Existenz als Menschen tief verinnerlicht. Pflanzen haben uns mit Nahrung, Heilung, Baustoffen und vieles mehr versorgt und sind sozusagen unsere treuen Verbündeten von Beginn an.
Samen
Die Samen der Cannabispflanze werden durch Befruchtung einer weiblichen durch eine männliche Pflanze produziert. Ein reifer Samen hat eine meist dunkel braune bis marmorierte Schale. Unreife Samen sind hell bis weis und halten einem Drucktest (mit dem Daumen und Zeigefinger andrücken) nicht stand.
Samen sollten nur von bester Qualität verwendet werden da nur eine gute Genetik die besten Ergebnisse liefern kann.
Zum keimen legen wir die Samen auf eine Küchentuch aus Papier zu einem Quadrat gefaltet. In einem Unterteller oder bei größeren Mengen auch ein Essteller legen wir das Papier aus und befeuchten ausgiebig mit sauberen Wasser wenn möglich stellt man den ph-Wert auf 5.5 ein.
Wir bringen nun die Samen auf dem Papier aus. Am besten pro Sorte ein Teller, denn beim nachschauen können die Samen verrutschen und sich „vermischen“. Nun bedecken wir die Samen wieder mit einem gefalteten und befeuchteten Küchenpapier, dann stülpen wir einen weiteren Teller so auf den unteren das eine eine Art Gewächshaus entsteht. Darin keimen die Samen bei 25-26 Grad Celsius in rund. 2-4 Tagen. Sind Samen nach einer Woche nicht gekeimt kann man davon ausgehen das diese nicht mehr unsere Erwartungen erfüllen.
Mit sauber gewaschenen Händen oder mit einer Pinzette werden die Keimlinge in einen Topf mit ca. 1 Liter Volumen rund 1cm tief in leicht befeuchtete Erde (am besten Anzucht-erde) gesetzt. Nach kurzer Zeit wächst der junge Spross der Sonne entgegen. Ein austrocknen sollte unbedingt vermieden werden aber auch zu nass darf das Substrat auf Dauer nicht sein.
Nach 2-4 Wochen hat die Junge Pflanze den Topf durchwurzelt und kann in einen größeren Topf mit ca. 11Liter oder auch mehr umgetopft werden. Um Pflanzen direkt in den Garten oder ins Gewächshaus zu setzten sollten ca. 30-50 cm hohe und stabile Exemplare vorhanden sein. Eine Gehaltvolle Erde ist hier vorteilhaft. „Billigerde“ sollte nicht angewandt werden.
Nach weiteren 2 Wochen Wachstum kann leicht gedüngt werden.
Spezielle Dünger für Cannabis stellen oft ihr entsprechendes Düngeschema zu Verfügung es ist zu empfehlen diesen zu folgen und erst bei guter Erfahrung im Umgang mit Nähstoffzugaben und dem Verhalten der Pflanze davon abzuweichen.
Rezept zur organischen Schädlingbekämpfung.
Schachtelhalm Auszug:
Pflücke ausreichend Schachtelhalm um eine 5l Eimer halb zu befüllen. Vorsicht Schachtelhalm steht unter Naturschutz also reiße die Pflanze nicht im Ganzen heraus, achte darauf die Wurzeln stehen zu lassen.
Bedecke nun das Kraut mit rund 3L Regenwasser, nach 24 Stunden kannst du den Ansatz durch ein feines Tuch oder Sieb filtern und anschießend direkt deine Pflanzen damit behandeln. Schachtelhalm enthält viel Silikat und hinterlässt winzige scharfkantige Kieselteile die wie Glasscherben auf den Blättern haften und für Schädlinge eine starke Barriere darstellen.
1-2mal pro Woche können präventiv die Pflanzen damit behandelt werden.
Auch gegen Schimmel und Blattläuse ist diseses Mittel gut geignet.
Je nach dem ob die Pflanzen nun Indoor also in einem Grow-zelt oder Raum stehen oder im Gewächshaus oder Garten warten wir nun auf das einsetzten der Blütephase. Im Innenraum kann durch das umstellen der künstlichen Beleuchtung auf 12h hell und 12h dunkel die Blütephase herbeigeführt werden. Spezielle Techniken können angewandt werden die den Ertrag und Wuchsform positiv beeinflussen sollen. Wir gehen hier nicht näher darauf ein. Begriffe wie SoG, ScroG oder LST können dir bei deiner Suche nach Infos vielleicht einen Start bieten.
Indoor benötigt eine Cannabispflanze nach Umstellung auf 12h Dunkelphase 6-9 Wochen zur vollständigen Reife, manche Sorten auch gern bis zu 12 Wochen.
Gegen Ende der Blütezeit ist es wichtig auf Feuchtigkeit von oben auf die Blüte zu verzichten also kein sprühen oder auch regen ist wenn möglich abzuhalten. Es droht die Gefahr von Schimmel Botrytis (Syn.: Botryotinia), der sich langsam vom inneren der Blütenstruktur ausbreitet und die gesamte Ernte zu Nichte machen kann.
Haben wir unsere Lieblingspflanze soweit durchbekommen, können wir ernten. Dazu nehmen wir alle Blätter die wir entfernen können ab. Hintergrund hierfür ist den Blütenständen eine gute Belüftung zu bieten.
Anschießend schneiden wir entweder die Pflanze/n im Ganzen ab und hängt sie Kopfüber auf oder man schneidet einzelne Zweige ab und hängt diese auf. Diese Methode bietet den Vorteil das die Blüten rundum belüftet werden, im Gegensatz zu auslegen auf Gitter oder ähnlichen, dort werden die Knospen auf der Unterseite leicht gequetscht und die Belüftung ist eventuell ungleichmäßig.
Eine Trockenzeit von 7-14 Tagen sollte bei 25 Grad Celsius und 50% relativer Luftfeuchte einberaumt werden. Eine gute Belüftung jedoch ohne das Kraut direkt anzublasen gewährleistet eine langsame und schonende Trocknung.
Brechen die Stiele leicht ab ist das Material ausreichend getrocknet und kann in Gläser abgefüllt werden. Den Deckel der Gläser nicht zu -schrauben sondern nur aufsetzen, eventuell ist noch Restfeuchte vorhanden!
Ab jetzt heißt es: Genießen !
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